Drei Fragen zum Thema Vielfalt an… Andreas Heidrich

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Wir freuen uns, dass Diversity fest in unserem Unternehmensalltag verankert ist, denn der Respekt vor der Vielfalt von Lebensweisen, Nationalitäten und Kulturen ist ein weltweit gelebtes Prinzip von Saint-Gobain. 
Zum diesjährigen Diversity-Day starten wir die Interviewserie „Drei Fragen zum Thema Vielfalt an…“ und veröffentlichen wöchentlich neue Statements verschiedener Saint-Gobain-Persönlichkeiten!

Allgemein

Steckbrief

Name: Andreas Heidrich

Funktion/ Tätigkeit: Vertriebsleitung Süd/Ost  SG ISOVER G+H AG und SG Rigips GmbH

Bei Saint-Gobain seit: 1996

Fachlicher Hintergrund und berufliche Stationen: 

  • Studium zum Diplom-Ingenieur an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Verschiedene Stationen und Verantwortlichkeiten im Vertrieb Trockenbausysteme
  • Seit 2010 Vertriebsleitung Süd für SG Rigips
  • Seit 01.04.2020 Vertriebsleitung Süd/Ost für SG ISOVER und SG Rigips

Alter: 52

Geschlecht: Männlich

Nationalität: Deutsch

 

Interview

Praxis und Forschung zeigen: Divers zusammengesetzte Teams entwickeln kreativere Ideen und Lösungen. Sie bringen unterschiedliche Sichtweisen ein, die zu besseren Ergebnissen und innovativen Produkten führen. Können Sie uns dazu ein Beispiel aus Ihren eigenen Erfahrungen geben?    

Andreas Heidrich: "Vor einigen Jahren wurde mir ein Projekt zur Einführung eines Vertriebsinformationssystems übertragen. Die Projektleitung habe ich mir mit einer jungen Kollegin aus der IT geteilt – eine Konstellation, die der Projektsponsor offenbar mit viel Weitblick gewählt hatte. Mit vollkommen unterschiedlichem beruflichem Background, unterschiedlicher Herangehensweise und Arbeitsmethodik stand das gemeinsame Ziel im Vordergrund. Beginnend mit einem weißen Blatt Papier nahmen wir uns im Projektteam Zeit für konstruktive Diskussionen, Erklären von Standpunkten und Argumenten. Unser diverses Team hat dann richtig gute Ergebnisse geliefert, die wir vorher so nicht erwartet hätten. Auch die Geschwindigkeit, mit der schrittweise umgesetzt werden konnte, war beachtlich und resultierte letztlich aus der Fähigkeit der IT-Kollegin sich sehr detailliert in vertriebliche Sichtweisen hinein zu versetzen und professionell im Programm umzusetzen. Die vorangegangenen Diskussionen waren da sehr hilfreich und haben sich als wohl investierte Vorarbeit erwiesen."

Theoretisch wissen wir vermutlich alle, dass Vielfalt erstrebenswert ist. Was macht es in der Praxis so schwer, Vielfalt auch konsequent umzusetzen? Wo sind aus Ihrer Sicht die Herausforderungen?  

Andreas Heidrich: "Wie gut Vielfalt in einer sehr ursprünglichen Definition funktioniert, kann man vielleicht am besten bei einem Tag in der Natur oder einem Waldspaziergang erleben. Kaum einer kann sich der Faszination entziehen, wie diese Unterschiedlichkeit ineinander spielt, auch wenn es dabei nicht immer nur harmonisch zugeht. 
Auch wenn es ein anderer Kontext ist, kann es symbolisch auch auf unser Berufsleben übertragen werden. Mir erscheint wichtig, dass Vielfalt idealerweise entstehen kann, wenn die persönliche Grundeinstellung vorhanden ist, Vielfalt als Bereicherung zu empfinden. Wir sind am Ziel, wenn wir dahingehend intuitiv denken und handeln. Dabei sollte jeder versuchen, seine Komfortzone zu verlassen. 
Durch überholte Denkmuster und Verhaltensweisen aus der Vergangenheit fällt das nicht so leicht, wie man es erwarten könnte. Nur ein kleines Beispiel: Wie in vielen technischen Jobs sind Frauen bei vertrieblichen Tätigkeiten in der Baubranche leider unterrepräsentiert. Ich wünschte, das wäre anders und es wäre nicht die Ausnahme sondern eine absolute Selbstverständlichkeit. 
Bewerbungen von Frauen erhalten wir bei zu besetzenden Stellen aktuell leider eher selten. Die Gründe dafür zu analysieren und an den Ursachen zu arbeiten, macht aber sicher mehr Sinn als Vielfalt künstlich erzeugen zu wollen. Und dies gilt auch für viele andere Dimensionen von Vielfalt."

Was tun Sie persönlich, um Vielfalt in Ihrem Verantwortungsbereich zu fördern? 

Andreas Heidrich: "Gerade im Vertrieb hat man es auch mit einer Vielfalt an Kunden und Kundengruppen hinsichtlich Geschlecht, Alter, Religion, Herkunft etc. zu tun. Ideal aufgestellt ist demnach auch ein Vertriebsteam, welches die Bedürfnisse der verschiedenen Kundengruppen gut einschätzen kann. 
Heterogene Teams aufzubauen und zu entwickeln, sehe ich daher als eine meiner Kernaufgaben. Zum Beispiel profitieren erfahrene und junge Kolleginnen und Kollegen jeweils voneinander und somit auch das Team. Vermeintlich leichtere und schnellere Lösungen erhält man sicher, wenn alle gleich denken und argumentieren. Nur sind die Lösungen dann oft weniger effektiv, da möglicherweise nur in eine Richtung gedacht wurde. In meinem Verantwortungsbereich gibt es bereits gute Erfahrungen bei Stellenbesetzungen, Projekten und Meetings sowie auch zukünftige Ansätze. Jedoch gibt es auch noch viel zu tun.
Unterschiedliche Herangehensweisen durch eine heterogene Gruppe z.B. in Projekten benötigen auch Zeit, denn Vielfalt braucht Zeit. Diese Zeit sollte dann auch vorhanden sein und nicht einer schnellen Lösung geopfert werden. Daran werde ich arbeiten."